Ich weiß nicht, was soll es bedeuten…

… dass ich so fertig bin? Ich wollte. Ich wollte es im Spätjahr ruhiger angehen lassen. Ich wollte mir eine Prokrastinationsmaschine kaufen. Ich wollte mich nicht forciert mit der Notwendigkeit befassen müssen, für meine Mutter so viele Dinge erledigen zu müssen, weil sie (leider nicht vollkommen unerwartet) ernsthaft krank geworden ist. Immerhin ist sie nun auf dem Wege der Besserung. Aber einen Menschen dieses Alters verpflanzen zu müssen, weil die eigenständige Erledigung des Haushaltes nicht mehr so funktioniert, was damit einher geht, zuvor das Einverständnis der Betroffenen einwerben zu müssen, ist ein langwieriger, zehrender und unbefriedigender Prozess. Das die anderen Verwandten mehr oder weniger offenkundig glauben, man hätte sonst ja nichts Besseres zu tun und daher auch die Pflicht, diese Unannehmlichkeiten abarbeiten zu müssen, macht es NICHT besser. Könnte daran liegen, dass Manche in mir immer noch ein Kind sehen. So ein Altersabstand zwischen Geschwistern kann lästig sein. Jedenfalls ist der Respekt für meine Probleme und Verpflichtungen nicht allzu ausgeprägt. Aber wir neigen ja alle dazu, uns um unser eigenes Zentrum zu drehen; ich mache da gewiss keine Ausnahme. Aber wenigstens etwas Verständnis wäre manchmal wohltuend.

Sich über so was zu beklagen, noch dazu öffentlich, ist vermutlich nicht die allerfeinste Art, aber das ist mir allmählich Wumpe, denn im Gegenzug fragt ja auch keiner, wie ich mit meinen ganzen anderen Verpflichtungen zu Rande komme. Und im Moment lässt sich mit Fug und Recht sagen: beschissen! In der Summe bin ich reif für die Insel – so reif, dass meine Gattin mir sagte, ich sollte mal dringend wieder alleine verreisen. Tja, nur leider kriege ich keinen Urlaub… Ich weiß, ich weiß, wir haben alle so unser Bündel zu tragen. Andere sind ärmer dran, als ich; sie kriegen weniger Kohle für mehr Arbeit, haben auch jede Menge Verantwortung, müssen sie sich um Verwandte kümmern, etc.; was fällt mir nur ein, so das Maul aufzureißen? Well, here comes, why: wenn ich nicht bald zur Ruhe komme, bin ich wieder zurück in 2014. Und ich habe keinen Bock, nochmal 18 Wochen krank zu sein, weil ich mental ausgebrannt bin.

Ich weiß also schon, was das alles bedeutet, aber ich habe keine Lösung und das steigert die Frustration noch zusätzlich. Sehenden Auges auf den Abgrund zu zu rennen, weil man einerseits eine Verpflichtung gegenüber seiner Familie, seinem Job und seinen sonstigen sozialen Kontakten verspürt und auf der anderen Seite zu ehrlich ist, um einfach mal krank zu machen, führt unweigerlich dazu, dass man sich aufreibt. Noch kompensiere ich recht gut, aber ich weiß beim besten Willen nicht, wie lange noch. Es ist ja auch so, dass ich im Moment auf sehr hohem Niveau funktioniere, viele Probleme gelöst bekomme, tatsächlich auch kreativ sein kann  und alles in allem ziemlich gut voran komme. Aber der Preis ist hoch. Und wenn’s nicht doch noch schief gehen soll, muss ich irgendeines meiner Engagements reduzieren. Doch genau an diesem Punkt entsteht ein Dilemma. Scheidewege sind immer gut für Dilemmata und dies ist ein Scheideweg, denn eine Entscheidung wird getroffen werden müssen, denn ich bin nicht bereit, nochmal die Ochsentour zu gehen.

Wie auch immer ich der Sache begegnen werde: irgendwas oder irgendwer wird dabei auf der Strecke bleiben müssen. Und dafür  muss ich jetzt schon um Entschuldigung bitten, denn im Grunde meines Herzens bin ich eigentlich ein Troubleshooter und Caretaker. Gut gemeinte Ratschläge nehme ich übrigens auch in solchen Zeiten nur von Freunden an, Danke der Nachfrage. Vermutlich erklären diese Worte auch, warum von mir mal wieder über 10 Wochen nichts zu hören war, aber ich hatte da was zu verdauen. Allerdings sind mitnichten ich oder dieses Blog tot. Vielleicht wird das hier mal wieder mein Ventil. Fängt ja schon gerade so an.

Sorry für den persönlichen Scheiß! Bis die Tage…

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