A snipet of vision…

Irgendein deutscher Politiker hat vor nicht allzu langer Zeit sinngemäß mal gesagt, dass Visionen etwas für Wahrsager wären, jedoch nicht tauglich für die Politik. Bullshit, denn überall wird davon orakelt, was für Visionen dieser oder jener Volksvertreter für dieses oder jenes Politikfeld hätte. Nun ja, Widerspruchsfreiheit war ja noch nie eine Vorraussetzung für die wie auch immer geartete Ausfüllung öffentlicher Ämter. Es wäre ja auch noch schöner, wenn man sich tatsächlich an dem Mist messen lassen müsste, den man selbst irgendwann mal abgesondert hat.

Ich habe keine Angst vor Visionen! Im Gegenteil ist das Träumen für mich eines der wichtigsten Dinge überhaupt. Ich meine damit nicht das allnächtliche Abarbeiten des Erlebten in der REM-Phase des Schlafes; das würde bei mir eine sehr ernüchternde Bilanz zeitigen, da ich mich an nächtliche Träume nur höchst selten erinnere – im gegebenen Fall allerdings über die Maßen bunt und skurril. Mir geht es um das bewusste Erträumen von Veränderungen. Ob sich dieses dann „nur“ auf mein persönliches Umfeld bezieht, oder auf größere Kontexte wie etwa meine Arbeit als zukünftiger Bildungswissenschaftler, macht dabei nur im Bezug auf die Reichweite einen nennenswerten Unterschied.

Erträumen bedeutet für mich nicht – oder sagen wir mal nur zum Teil – das vollkommen ungebundene Fabulieren ohne tieferen Zweck; viel mehr versuche ich mich auf Basis des Gekannten von Beschränkungen wie Konventionen, Regeln, Ge- und Verboten freizumachen und Sachverhalte teilweise oder auch mal in Gänze neu zu denken. Zusammenhänge umzustellen, oder zu umgehen. Kausalitäten auf ihre Absolutheit zu hinterfragen. Und ganz nüchtern betrachtet bleibt so gut wie NICHTS von alledem von Bestand, denn fast alle Grenzen, an denen wir uns orientieren sind von Menschen gemacht. Wenn ich also von Veränderungen träume, dann geht es vor allem um den Willen zur Veränderung und die Klärung von Machtfragen – und Macht irgendetwas zu tun konstituiert sich über die Korrelation von Unterstützerzahl und Willen zum Wandel. Als Beispiel hierfür sei das Ende der DDR genannt. Ob das, was ICH gerade träume für jeden die bessere Variante darzustellen vermag, sei dahin gestellt. Ich bin mir eigentlich sicher, dass andere Individuen andere Träume haben.

Ich träume aber gerade davon, sich über den Zugang zu Bildung Gedanken zu machen. Meine Frage hierbei ist, ob es möglich sein kann, eine nachhaltig organisierte Community zu schaffen, die eine breite Auswahl an Bildungsangeboten zur freien Verfügung stellt und ob irgendjemand den Mut sowie das Engagement hat, mit mir darüber zu diskutieren, wie so etwas ablaufen kann – um es dann auch zu tun! Ich sitze hier zwar nicht untätig rum, aber ich warte auf euch da draußen, die verstehen, dass nicht nur die Gesellschaft – vulgo „die Anderen“ – uns etwas geben muss, sondern auch wir in der Pflicht sind, zurückzugeben!

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