A snipet of overexpectation?

Menschen kaufen gerne Gadgets. Dies meint hier vor allem elektronische Geräte, die nicht notwendigerweise einen produktiven Nutzwert haben müssen, sondern einfach nur das Erlebnis des Medienkonsums, des Zockens, des Surfens im Netz verbessern sollen. Natürlich sind auch andere Typen von Gadgets im Umlauf, aber die allermeisten User, die sich im Netz über derartige Geräte aufregen, beziehen sich dabei auf etwas ganz bestimmtes; nämlich Tablets. Tablets sind zunächst einfach nur Fun-Gadgets, zumindest in den Händen der meisten Nutzer. Man erwartet dabei eine eierlegende Wollmilchsau, die möglichst alle Medienformate schlucken und wiedergeben können soll, keine Lags (also Hänger) produziert, problemfrei mit den restlichen hauseigenen Mediendienern (Fernseher, Computer, Stereoanlage) kommuniziert und keine oder wenigstens kaum Wartung braucht.

Auch ich lese Reviews, sowohl von mehr oder weniger professionellen Testern als auch von Usern, wie ich einer bin. Und komischerweise findet man eigentlich fast immer nur welche von Fanboys oder Productbashern, aber nur wenige ausgewogene Darstellungen dazwischen. Was mich zu drei Erkenntnissen führt: zum einen gibt es wohl doch mehr gekaufte Rezensionen im Netz, als die bisher geschätzten ca. 20-25%. Zweitens gehen viele Menschen mit den vollkommen falschen Erwartungen an die Sache heran, weil sie nicht in der Lage sind, zwischen den wolkigen Versprechungen der Werbung und dem aktuell technisch Möglichen zu unterscheiden, oder die Tatsache in Betracht zu ziehen, das jeder Hersteller sein Süppchen kocht, weil er seine Gadgets, Zusatzgeräte und Dienstleistungen an den Mann bringen will – Gerätezusammenarbeit ist da ein Fremdwort. Und schließlich gibt es drittens noch die Fehleinschätzungen bezüglich des eigenen Bedarfs – was will ich haben, einfach weil ich es besitzen will und was brauch ich wirklich, weil ich es auch nutzen kann? Hier lassen sich viele vom Statussymbolfaktor so manchen Gadgets täuschen und sind dann hinterher enttäuscht, wenn sie viel Geld für etwas ausgegeben haben, dessen mögliche Performance sie eigentlich gar nicht brauchen oder nicht zu nutzen wissen.

Über den Umstand der proportionalen Verzerrung habe ich noch gar nichts gesagt. Es ist nämlich nur eine gewisse Klientel, die überhaupt häufig Reviews oder Ähnliches schreibt, nämlich zumeist Heavy User und Early Adopter, die vollkommen andere – allzu oft überzogene – Ansprüche an irgendwelche Hardware mitbringen, obwohl gerade sie es besser wissen müssten. Und so sind irgendwelche Sternchenauszählungen durch Peer Review Systeme wie etwa bei Amazon oft nicht mal das bisschen Platz wert, welches sie auf dem Monitor verbrauchen. Woraus folgende Schlüsse zu ziehen wären: nämlich, dass man seinen Bedarf genau analysieren muss, sich nicht von vornherein auf irgendeine Marke festlegen sollte, abhängig vom pekuniären Gegenwert vielleicht besser im Laden vor Ort die Performance prüft und auf die meisten Fremdmeinungen abseits objektiver Parameter besser keinen Wert legt.

Wie ich darauf komme? Weil die ganzen merkbefreiten, besserwisserischen Pfosten in Foren mich mittlerweile nerven. Welches Tablet ich nutze? Ist doch wurscht, Hauptsache es genügt meinen Ansprüchen an ein Produktivwerkzeug, oder? Und Tschüss…

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