A snipet of summer heat

Gleißendes Licht durchflutet die Straßen, sucht sich seinen Weg durch die offenen Fenster in das Innere einer Behausung, bringt die Lebensgeister wieder online und gleich darauf den Körper zum Absturz, wenn die Hitze am mittleren Nachmittag ihren Peak erreicht. Ich liebe den Sommer und mag es, weit nach Mitternacht mit herunter gelassenen Scheiben durch die Stadt zu cruisen, die mit einem Mal wie von Geisterhand Leben atmet, wo vor Kurzem noch Totenstille geherrscht hatte. Aber so sehr ich die Vitalität und Gelassenheit endlos scheinender Sommerabende schätze, so sehr hasse ich die Schwüle, die sich hierortens mit Einzug höherer Temperaturen zwangsläufig bildet und wie ein giftiger Schleier über Alles legt. Sie raubt den Atem und macht jede noch so einfache Verrichtung schwerer.

Und dennoch; wenn ich das Eine nicht ohne das Andere haben kann, dann soll, nein dann muss es so sein! Die dunklen Monate der Einkehr, des kleinen Todes der Natur, der Heizkosten, der farblosen Eintönigkeit und der Ungemütlichkeit vor der Tür, sie rauben mir die Energie, den Willen – und ein bisschen auch den Verstand. Mit den Jahren ist es so gekommen, dass ich nun das ganze Jahr über geschäftig zu sein habe und nur selten in jenen Zustand verfallen kann, den man, sofern ich mich recht erinnere „Langeweile“ nennt. Aber etwas zu tun zu haben, ersetzt nicht die Momente lustvollen Müßigganges, die man in der Sommerzeit haben kann. Einfach mal für ein Weilchen von Allem zu lassen, die Seele zum Baumeln in die Sonne zu hängen, nicht alles so ernst zu nehmen und den Dingen das Näher kommen zu erlauben; das ist wahrer Luxus, den zu genießen man sich die Freiheit gestatten muss, gerade, wenn man eigentlich keine Zeit dazu hat.

Selbst wenn ich weiß, dass sich die Zeit, oh die kostbare Zeit nicht ersetzen lässt, ich dann hinterher für die Bummelei doppelt so schnell rennen muss. Was im Übrigen eine Illusion ist, denn tatsächlich vertut man bei der Arbeit – gleich welcher Art von Arbeit – viel Zeit damit, die Dinge auf verschiedenste Arten falsch anzugehen. In diesem Sinne ist Faulenzen für mich Achtsamkeit gegenüber sich selbst, wenn man in diesen Momenten der Kontemplation zu seiner Energie zurück findet. Überdies sollte man eigentlich so gut wie immer erst Denken, bevor man etwas tut!

Also genieße ich und blende für den Augenblick aus, dass die Arbeit derzeit bei Tag und bei Nacht den Schweiß über Gebühr rinnen lassen wird. Denn wenn die kühleren Tage kommen, werde ich mich grämen, dass ich dann eine ganze Weile keine Gelegenheit mehr haben werden, den süßen Schweiß des Sommers zu fühlen; auch, wenn er eigentlich salzig ist. Allen eine sonnige Zeit!

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