Nur kurz zum Flugzeugabsturz in den französischen Alpen…

Ich finde es einerseits sehr menschlich und angebracht, den betroffenen Familien auch hier, online mein Beileid zum Verlust auszusprechen und ich selbst wünsche allen Angehörigen viel Kraft in der kommenden Zeit, denn unversehens eines lieben Menschen beraubt zu werden, ist immer tragisch und schmerzhaft.

Allerdings glaube ich ebenso, dass ein gerade aufbrandender Facebook-Hype mit virtuellen Kondolenz-Schleifchen und ähnlichem den tatsächlichen Umständen nicht gerecht wird. Nochmal: es ist absolut bitter, wenn viele, auch junge Menschen durch ein Unglück – und ich weiße hier ausdrücklich darauf hin, dass ich es sehr gut finde, wie besonnen bislang durch die Medien auf das Geschehen reagiert wurde, insbesondere den Verzicht auf wilde Spekulationen über die Unglücksursache  – in den Tod gerissen werden.

Trauer ist jedoch nach meiner Erfahrung etwas sehr persönliches und ich selbst wäre von virtuellen „Kranzniederlegungen“ eventuell gar nicht sehr erbaut. Das Bekunden des Mitgefühls wird im Kontext der sozialen Medien durch das Klicken des Share-Buttons meines Erachtens nämlich auf das Niveau eines Katzenbildchens herunter gewürdigt; und DAS wird dem eventuell individuell empfundenen Verlust nicht wirklich gerecht.

Aber irgendwie habe ich mir auch gerade widersprochen, weil ich ja jetzt in meinem Blog selbst etwas dazu gesagt habe, nicht wahr? Ja, wenn wir mit dem Tod konfrontiert werden und sei es nur in den Medien, ist nichts einfach. Vielleicht ist das mein Punkt – denken, bevor man teilt, auch wenn es nur um eine digitale Trauerkerze geht; insbesondere, weil Mitgefühl auch echte Reflexion des Schmerzes im Anderen erfordert. Und dafür langen der Share- und der Like-Button einfach nicht – weil die für so vieles nicht langen…

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