A snipet of barbecue

Es muss einfach mal gesagt werden: nicht jeder Deutsche, der gerne grillen möchte, hat auch einen Garten, oder einen Balkon, auf dem dies gestattet ist. Wenn eine Stadt auf der innenstädtischen Uferbegrünung das öffentliche Grillen gestattet, gibt es natürlich immer Leute, die sich über die Geruchs- und Lärmbelästigung beschweren; weil ein Kohlefeuer in Verbindung mit eingelegtem Fleisch, Fisch und Gemüse nun mal Qualm erzeugt und überdies viele Leute das Grillanzünden nicht ohne ein wüstes Überangebot an Bandbeschleuniger hinbekommen. Das ist zwar irgendwie ein bisschen traurig, aber immerhin glauben auch diese Menschen, die einzig gültige Wahrheit über Feuer vs. Fleisch zu kennen. Schauder erzeugendes Ablöschen mit Bier inklusive.

Zudem neigen Menschen beim geselligen Miteinander dazu, sich miteinander auszutauschen und – oh mein Gott – zu lachen, oder auch mal zu grölen. Man grillt nicht gern alleine, was sich auch der Energiebilanz wegen kaum lohnen würde. Man mag schließlich die kulinarische Vielfalt und, wie gesagt, den untrennbar damit verbundenen sozialen Austausch! Und ehrlich gesagt kann ich nicht glauben, dass die ganzen Bedenkenträger und Beschwerdeführer ihre eigenen Gelegenheiten bzw. Anlässe dieser Art in stiller Kontemplation verbringen. Na ja, vielleicht haben sie auch keine Freunde und sind einfach nur neidisch auf die Feierwütigen unten auf der Neckarwiese.
Ich will zugeben, dass der Müll ein Problem darstellt, aber wenn wir das schnell und zudem noch unbürokratisch zu regeln bereit wären, würde man einfach einen ABMler rumschicken, der eine „Solidarabgabe Müll“ von einem Euro pro Person einsammelt, um mit diesem Geld das Aufsammeln und Abtransportieren des Mülls zu bezahlen. Oh, ich vergaß, wenn man das einfach mal schnell organisiert, haben die ganzen Grillgegner – a propos, ich wüsste gerne mal, wie groß eigentlich deren Prozentsatz an der Gesamtbevölkerung des betroffenen Areals ist? – ja gar keine guten Argumente mehr: Müll? Erledigt! Emissionsschutz bezüglich Qualm und Lärm? In Mannheim? Das ich nicht bitter lachen muss! Was bleibt also? Dummes, kleingeistiges Querulantentum. Schön zu wissen, dass die gegenwärtigen menschlichen Problemzonen, die es in der Stadt verbreiten, sich biologisch selbst lösende Probleme sind…

Und ganz davon abgesehen wüsste ich gerne mal, wo die ganzen Menschen sonst zum Grillen hin sollen. Sie alle darauf zu verweisen, dass sie doch einen Schrebergarten pachten oder im Restaurant essen gehen können, ist angesichts der finanziellen Implikationen wohl ein bisschen arg kurzsichtig, n’est-ce pas? Wie dem auch sei, ich bin mir fast sicher, dass die Stadt Mannheim mal wieder vor ein paar Querulanten einknickt und die Erlaubnis kassiert. Sowas nennt man dann repräsentative Demokratie – jene, die sich repräsentieren, werden gehört. Erinnert irgendwie an den allseits verhassten Lobbyismus, oder? Habe fertig, schönen Tag.

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