Manchmal muss man ein Arsch sein…

Man gerät ja relativ leicht in den Verdacht, ein linksromantischer Schaumschläger zu sein, wenn man nicht in den allgemeinen Tenor des Wirtschaftsliberalismus einfällt und das Nicht-Regieren von Frau Dr. Merkel für DAS gültige ordnungspolitische Paradigma hält. Ich tue mir schwer damit, zu akzeptieren, dass es zu unserer gegenwärtigen Gesellschaftsordnung mit ihren vielen im Verborgenen wirkenden Machtachsen bestens organisierter Interessenverbände keine Alternative geben soll; überhaupt ist das ewige Wiederholen der viel zu oft proklamierten Alternativlosigkeit dieser oder jene Entscheidung großer polit-rhetorischer Stuss. Der einzige Dummbatz, welcher das noch übertrifft, ist unser bayrischer Problembär; aber der ist ja im Moment leider beschäftigt, seine Prinzlinge im Zaum zu halten.

Mir ist letzthin vorgeworfen worden, ich würde in meinem Blog sprachlich überziehen, zu oft den Leser beschimpfen, unsachlich werden, schlecht argumentieren, also insgesamt keine gute Arbeit abliefern. Stellen wir hier mal etwas klar: in meinem Blog äußere ich meine Meinung, von der ich mir üblicherweise einbilde, das sie halbwegs fundiert sei. Selbstverständlich durchschaue ich auch nicht alles korrekt, mache Schlussfehler, verrenne mich in meinen Einschätzungen; und ja, ich bin gerne mal volkstümlich frontal in meinem sprachlichen Duktus. ABER, erstens ist es mein Blog, zweitens muss hier niemand lesen, der sich nicht für meine Betrachtungen interessiert, auch wenn ich manchmal den Leuten etwas zumute; und drittens ist das Leben ein Ponyhof – niemand hat behauptet, die Ponys wären alle nett. Das Leben in einer komplexen Gesellschaft und alles was damit zu tun hat, sind nicht nett. Nicht mal nahe dran. Beschäftigt man sich mit gesellschaftlichen Themen, kann man sich nicht immer den Luxus der political correctness leisten, wenn man zum Punkt kommen will!

Überhaupt ist Zumutung ein wichtiger Faktor, um ins Bewusstsein der Menschen zu gelangen. Leise und bedächtig vorgetragene Ideen und Meinungen gehen im Rauschen des Medienwaldes zu oft gnadenlos unter, ganz gleich, wie gehaltvoll sie auch sein mögen. Welche Reize eine Botschaft am besten transportieren ist zwar zumeist Kontextabhängig, doch wenn es um gesellschaftliche Themen bzw. Probleme geht, deren Lösungen stets im Bemühen um einen Kompromiss ausgehandelt werden (sollten)(, tut man gut daran, nicht zu leise zu sein, wenn man sich in den Resultaten de Diskussion irgendwie berücksichtigt sehen möchte. Es gibt nämlich leider genug Randgruppen, die zwar nicht so große Mengen an Menschen bewegen können, durch ihre Lautstärke aber vermeintliche Meinungs- und Deutungshoheit vorzuspiegeln vermögen: zum Beispiel das ekelerregende Braune Gesocks, zu dem jetzt, Petry sei Dank, auch die armseligsten Früchtchen Deutschlands gehören, gemeinhin bekannt als AfD. Die nervtötendsten Idioten sind halt die Idioten mit einer Mission…

Ich habe mir schon oft den Kopf zerbrochen, wie es sein kann, dass gebildete, empfindungsfähige Individuen überhaupt auf die Idee kommen, sich an Nazi-Ideologie anzunähern, bis ich gelernt habe: nur die Wenigsten sind überzeugte, reflektierte Nazis und bekanntermaßen bringt unsere Spezies immer wieder einen kleinen Anteil an hoch gefährlichen Soziopaten hervor, die einfach nur die Welt brennen sehen wollen. Die anderen sind einfach schlicht empfindungsunfähig oder reflexionsunfähig, oder beides. Gegen Dummheit hilft Bildung, gegen soziopatische Tendenzen Medikamente. Das sollten wir doch irgendwie hinkriegen. Zumindest dachte ich das eine Weile.

Doch während wir uns im Innern immer und immer wieder mit den gleichen ewig gestrigen Idioten herumschlagen müssen, zieht unsere Bundesangie munter los und demontiert in einer Nacht das gewachsene Vertrauen in Deutschland als europäische Nation und setzt uns einmal mehr dem Verdacht aus, ein durch und durch nationalistisches, geiziges, nur auf den eigenen Vorteil bedachtes Völkchen zu sein. Danke Frau Dr. Merkel für diesen legendären Schachzug, mit dem sie das griechische Volk endgültig in den Abgrund stoßen, die Ressentiments gegen Deutschland nachhaltig stärken und die hässliche Fratze des Neoliberalismus zur Ikone unseres Landes erheben. Schande über dich und deine willfährigen Genossen du hinterhältige kleine Pastorentochter aus der Provinz! Ich bin wahrhaftig kein gottesfürchtiger Mann, aber ich bete, dass du und deine Bande aus blinden Idioten alsbald im Orkus der Bedeutungslosigkeit verschwinden mögt. Ich kann diesen Dreck in Berlin nicht mehr ertragen!

War das jetzt irgendeinem da draußen, der tatsächlich immer noch glaubt, diese lächerlichen Abziehbilder von Politikern wären das Richtige für unseren Staat eventuell zu hart? Tja, Pech für dich, denn manchmal muss ich ein Arsch sein…

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